Leidingen – Leiding
An der deutsch-französischen Grenze, auf den Höhen des Saargaues, liegt Leidingen. Bis 1973 war Leidingen eine eigenständige Gemeinde, heute ist es ein Ortsteil von Wallerfangen im Landkreis Saarlouis. In der Grenzkonvention zwischen Preußen und Frankreich, wurde am 23.10.1829, eine Grenze durch den Ort festgelegt welche sich in den letzten 200 Jahren mehrfach geändert hat. Seit 1918 gibt es wieder ein französisches und ein deutsches Leidingen. Auf der einen Seite der Neutralen Straße stehen die Häuser Deutschland auf der anderen Straßenseite in Frankreich. Hier ist die Gemeindeverwaltung Heining-lès-Bouzonville Frankreich zuständig.
Daten zu Leidingen:
Gesamtfläche 2,33 km²
Höhe ü. MS 241 m
Einwohner D 171, F 26
Auch Leidingen muss wie viele Kommunen im Umfeld und unser gesamtes Land mit einer wachsenden Überalterung der Bevölkerung rechnen und umgehen. Der Anteil der über 50 – jährigen liegt derzeit bei 41%, Jugendliche, bis 25 Jahre, sind nur noch mit 8% vertreten.
Umgebung und Natur
Leidingen und Natur sind keine Gegensätze. Der Ort liegt an einem Hang. In seinem unteren Bereich fließt, in einem natürlichen Bett von ca. 2 m Breite, der Ihner Bach, der in Niedaltdorf in die Nied mündet. Die Bachränder sind bewachsen mit alten Korbweiden, Eschen, Haselsträuchern usw. Im oberen Bereich, bei der französischen Kirche, erstreckt sich ein wirtschaftlich genutztes Waldgebiet das in seiner U-Form bis zur Gemeinde Heining-lès-Bouzonville, Frankreich reicht. Dazwischen wird die Ortschaft von Weide- und Ackerflächen umgeben. Zur Tierwelt, bei uns sagen sich noch Fuchs und Hase gute Nacht, d. h. diese Tierarten, ebenso wie Rehwild, Eichhorn, Marder, Igel sowie einen größeren Spektrum von kleineren Tier- und Vogelarten noch öfters im Umfeld unseres Dorfes wahrnehmbar.
Architektur
Der Ort Leidingen einschließlich französischem Teil umfasst 76 Gebäude. Es handelt sich um die beiden Kirchen sowie 74 Wohngebäude in individueller Bauweise mit bis zu maximal 3 Etagen und auch integrierten Wirtschaftsbereichen. Mehrere alte Saargau-typische Bauernhäuser sind auch noch vorhanden. 3 Gebäude des Ortes sind als Neubauten zu betrachten während es sich bei 3-4 Häusern um unbewohnte Altbauten handelt.
Ca. 16 % der unserer Häuser besitzen PV- oder thermische Solaranlagen. Ca. 14 % unseres Energiebedarfes deckt sich aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz u. Pellets, 2 % aus Flüssiggas und ca. 78 % aus Heizöl EL, Rest unbekannt.
Wirtschaft
Früher war der Ort durch landwirtschaftliche Kleinbetriebe geprägt. Dies hat sich in Folge der wirtschaftlichen, ökonomischen Entwicklung in Europa so geändert, dass auch in Leidingen nur noch ein landwirtschaftlicher Betrieb den Großteil der Flächen (> 20 ha) bewirtschaftet. Bei dieser Größenordnung ist auch die personelle und technische Ausstattung in ausreichendem Umfang erforderlich. Weiterhin vorhanden sind 3 Betriebe aus dem Bereich des Bauhandwerks. Es handelt sich um einen Gerüstbauer und 2 Dachdeckerbetriebe. Im Alten Klosterhof existiert eine Destillerie (Schnapsbrennerei). Zwei Hobbyimker sind trotz Rückschlägen in der Bienenhaltung mit der Herstellung von Honig beschäftigt. Es hat sich gezeigt, dass ein Lebensmittelgeschäft ist in einem so kleinen Ort nicht wirtschaftlich arbeiten kann. Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs wie Brot, Fleisch, Gefriergut haben fahrende Händler übernommen. Ansonsten werden unsere älteren Bürger über eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe bei Einkäufen in den umliegenden größeren Ortschaften wie Bouzonville, Siersburg, Wallerfangen, Überherrn, Saarlouis und Dillingen mit versorgt.
Im Bereich Jugendschutz u. Sucht-Prävention ist unser Dorf nicht untätig.